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Lokale Demokratie

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2013–2014

Demokratisierung beginnt auf der lokalen Ebene, in den Kommunen. Wenn sie dort nicht funktioniert, funktioniert sie gar nicht. Wie die Erfahrungen im Irak, in Ägypten, Libyen und Tunesien gezeigt haben besteht ein strukturelles Problem in Diktaturen darin, dass auf der lokalen Ebene keine institutionalisierte Beteiligung von Bürgern an gesellschaftlichen Entscheidungen vorgesehen ist.

Während der Revolutionen des »Arabischen Frühlings« bildeten Aktivisten vielfach informelle lokale Räte, die zivilgesellschaftliche Aufgaben übernahmen. Die meisten von ihnen hatten keine Erfahrung mit dem Aufbau demokratischer Strukturen. Schon bald sahen sie sich mit der Begrenztheit ihres eigenen Wissens hinsichtlich alternativer Strukturen konfrontiert. Daher fiel es den neuen Machthabern leicht, die Träger der Revolution zu ignorieren und erneut zentralistische Strukturen zu etablieren.

Ziel unseres Projekts ist es, Aktivisten in Syrien demokratische Organisationsmöglichkeiten aufzuzeigen. Wir haben Vorschläge ausgearbeitet, wie Parteien, Gewerkschaften, Schulen, Universitäten oder Vereine strukturiert werden können, um Parteimitglieder, Arbeitnehmer, Schüler, Eltern und Studenten an Entscheidungs- und Meinungsbildungsprozessen zu beteiligen. Die Texte werden auf Basis der Rückmeldungen aus Syrien laufend ergänzt.

Projekt-Adresse (Archiv): local-democracy-for-syria.ezks.org/.

15. Oktober 2019